„Das Mondtuch“ / „Die Goldene Gans“

Posted on Jul 10, 2013 in Presse

Er wird von allen nur Träumel genannt – Michel, mit dessen Tagträumereien keiner etwas anfangen kann. Doch wie den Menschen um ihn herum kommen auch Michel eines Tages die Träume abhanden.Das mag er nicht hinnehmen und macht sich darum auf den Weg, nach ihnen zu suchen. Auf seiner Reise macht er nicht nur eine wundersame Entdeckung… „Das Mondtuch“ von See- Igel ist ein warmherziges Plädoyer fürs Träumen. Ute Kleeberg variierte für die klassische Musik und Sprache kindgerecht einende Edition das Märchen „Vom unsichtbaren Königreiche“ von Richard Volkmann-Leander. Christian Brückner liest die Geschichte in gewohnt ruhiger, sorgsamer Weise, dazu gibt es Musik von Maurice Ravel und Jacques Ibert. Die steuert voll Intensität und ausgewogener Klanglichkeit das Bläserquintett „Quintette Aquilon“ bei, fünf junge, Echo Klassik geehrte Damen aus Frankreich. „Das Mondtuch“ sorgt definitiv für gute Träume. Bei Menschen ab sechs und älter.

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Für die Nachfolge-Produktion sind die See-Igel-Macher einmal mehr in die Schatz-Truhe der Brüder Grimm getaucht. Hängen geblieben sind sie an der „Goldenen Gans“, jenem Federvieh, das mit seinen goldenen, aber klebrigen Federn dem gutherzigen Dummling das Glück bringt. Dem Märchen wiederum bringt Matthias Brandt Glück, der auf eine wunderbar unaufgeregte und zugleich äußerst subtile Weise liest. Nicht nur ein herausragender Schauspieler, auch ein beglückender Sprecher! Die durchaus zarte Geschichte bekommt in Werken von Theodor Kirchner passende musikalische Farben an die Seite gestellt. Der 1823 im Erzgebirge geborene Komponist, Dirigent und Pianist war erster Schüler des Leipziger Konservatoriums, wirkte in der Schweiz, wo er Freundschaft mit Johannes Brahms schloss, und war nach seiner Rückkehr nach Deutschland u.a. in den 1880er Jahren am Dresdner Konservatorium tätig. Kirchner bevorzugte für seine Kompositionen die kleine Form, Brahms nannte sie das „Zarteste vom Zarten“. Das kann man auf der CD in den berührenden Interpretationen von Friedemann Amadeus Treiber (Violine), Helmut Menzler (Cello) und Thomas Wellen (Klavier) wunderbar nachvollziehen.

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Dresdner Neueste Nachrichten Montag 1. Juli 2013 syg